„Demokratische Jugendbeteiligung – Gelingensfaktoren und Formate“

Digitale Demokratiekonferenz 2020

Die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen, die durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben“ gefördert wird, thematisierte in ihrer diesjähringen Demokratiekonferenz „Demokratische Jugendbeteiligung“. Zusammen mit Aktiven der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Jugendarbeit, Lehrer*innen und Vertreter*innen aus der Politik wurden Faktoren des Gelingens sowie konkrete Formaten der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum vorgestellt und erörtert. Auf Grund der Corona-Pandemie fand die diesjährige Demokratiekonferenz erstmals digital statt.

Für die Demokratiekonferenz konnte mit Udo Wenzl ein ausgewiesener Experte für das Thema demokratische Jugendbeteiligung gewonnen werden. Er verfügt über jahrelange praktische und methodische Erfahrungen im Themenfeld und kennt sich als gelernter Sozialpädagoge und freiberuflicher Kommunalberater für Kinder-, Jugend- und Bürgerbeteiligung bestens mit den Herausforderungen und Chancen solcher Formate in ländlich geprägten Regionen aus. So betonte Udo Wenzl in seinem Vortrag, dass es in der Gemeinde eine Kultur benötige, in der Kinder und Jugendliche gefragt und gebraucht werden. Die Kommune müsse einen Erfahrungsraum der Teilhabe schaffen und den Jugendlichen das Gefühl geben, ernstgenommen zu werden. In seinem Vortrag machte der Referent deutlich, dass positive Partizipationserfahrungen von jungen Menschen auch dazu beitragen können, dass die Attraktivität des Lebens in den ländlich geprägten Gemeinden gefördert und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird.

Als Kriterien einer gelingenden Jugendbeteiligung wurden u.a. personelle und finanzielle Ressourcen sowie die politische Unterstützung hervorgehoben. Neben diesen wichtigen Punkten sei aber auch die Sichtweise der Kinder und Jugendlichen wesentlich. Diese müssen durch konkrete Formate positive Partizipationserlebnisse sammeln und sich im Prozess der Beteiligung auch ernstgenommen fühlen. Ein wichtiger Faktor für Beteiligungsformate sieht der Referent in der Verflechtung von Kommunen und Schulen, weil auf diese Weise auch eine integrative Arbeit von eher beteiligungsfernen Kindern und Jugendlichen erreicht werden können. Zum Schluss seines Vortrages stellte Herr Wenzl konkrete praktische Methoden, wie bspw. das Konzept des „8ter-Rates“ vor, mit denen Jugendbeteiligung vor Ort in der Kommune gelebt werden kann.

Den Abschluss der Demokratiekonferenz bildete eine Diskussionsrunde während der die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten weiterführende Fragen mit dem Referenten zu erörtern.

Insgesamt fiel das Fazit über die Veranstaltung positiv aus. Die erstmalige Umsetzung einer digitalen Variante der Demokratiekonferenz wurde von den Teilnehmenden als erfolgreich bewertet. Gleichzeitig konnten neue Impulse für die demokratische Beteiligung junger Menschen gewonnen werden, welche im kommenden Jahr durch die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen aufgegriffen und in Form von kreativen Projektvorhaben weitergeführt werden sollen.